Hanne Marquardt – von der „Ingham Compression Massage“ zur „Reflexzonentherapie am Fuß“
Drei medizinisch-therapeutische Berufe
Erste Erfahrungen mit der „Reflexology“
Einerseits war sie vom Buch begeistert, aber andererseits wehrte sich ihr Kopf nach der Ausbildung in drei medizinisch-therapeutischen Berufen gegen die getätigten Aussagen. Frau Marquardt erzählt, dass sie ursprünglich die Inhalte des Buches widerlegen wollte. Aber die Ergebnisse ihres zaghaften und skeptischen Ausprobierens an den Füßen belehrten sie eines Besseren. So drückte sie bald nach jeder Massage ein paar Stellen am Fuß und überprüfte sie auf ihre Wirksamkeit.
Änderung der Technik der Fuß-Behandlungen
Frau Marquardt übernahm zu Beginn die von Eunice Ingham beschriebenen Grundgriffe ihrer „Compression Massage“. Dort wurde die Technik mit dem intensiven Zerreiben von groben Zuckerkristallen, die allmählich feiner werden sollten, beschrieben. Je länger sie jedoch diese Behandlungen durchführte, desto mehr schmerzten ihre Handgelenke und die Gelenke des Daumens. Ihre Begeisterung für die Methode stand mehr und mehr im Widerstreit mit ihren schmerzhaften Erfahrungen. Langsam entwickelte Frau Marquardt eigene dynamische und lebendige Behandlungsgriffe, mit denen sie ihre Arbeit Jahrzehnte lang durchführen konnte.
Treffen mit Eunice Ingham in Toronto
Nach einigen Jahren nahm Frau Marquardt schließlich an einem Kurs in Toronto teil. Mrs. Ingham unterrichtete, fast achtzigjährig, immer noch die von ihr entwickelte „Ingham Compression Massage“. Diese Technik wurde im amerikanischen Raum nur selten von therapeutischen Fachleuten, sondern meist von gesundheitsbewussten Laien durchgeführt. Eunice Ingham beschrieb während des Kurses ihre Arbeit nur theoretisch, weil die Gruppe zu groß für praktische Demonstrationen war. Frau Marquardt konnte im Anschluss noch einige Tage mit der amerikanischen Masseurin verbringen. Sie erhielt erstmals auch selbst eine Behandlung an den Füßen und war überrascht über den intensiven Schmerz von auffälligen Zonen. In ihrer Biografie schreibt Frau Marquardt, dass sie danach in ihrer Arbeit viel wacher im Umgang mit schmerzhaften Stellen war.
Kurse für therapeutische Fachpersonen
In den folgenden Jahren absolvierte Frau Marquardt die Ausbildung zur Heilpraktikerin. Sie entwickelte die Methode weiter und begann bald mit ihren ersten eigenen Kursen im Schwarzwald. Sie bildete Lehrkräfte aus und es entstanden die ersten Lehrstätten in Deutschland. Anders als Eunice Ingham unterrichte sie ausschließlich therapeutische Fachpersonen. Sie beschreibt, dass es für die Entwicklung der Methode von großem Nutzen war, sie als Ergänzung und Spezialisierung innerhalb eines medizinischen-therapeutischen Berufes zu sehen.